Oh darling, let's have a picnic!

Die Briten lieben ihr Picknick – sobald die ersten Sonnenstrahlen hervor lugen, tun sie es wann immer und wo immer sie können. Im Park und auf dem Parkplatz, am Strand, im Sand und am Wegesrand. Manchmal sogar im eigenen Garten. Zuschauer tun es während der in Großbritannien so beliebten Cricketspiele und andere beim Autorennen. Die Kofferräume von Picknick-Liebhabern sind voll mit Picknick-Decken und Picknick-Stühlen, Picknick-Schirmen und last but not least, dem guten alten Picknick-Hamper – ein geflochtener Weidenkorb, der mal mit echtem Porzellan und Silberbesteck und mal mit Plastikbechern und Wegwerf-Geschirr ausgestattet ist. Die Größe des Korbes richtet sich meist nach der Größe des Kofferraums oder im Idealfall, nach der Größe des auf dem Kofferraum angebrachten Gepäckträgers eines alten, britischen Oldtimers.

Angeblich gehen die Ursprünge der Picknick-Kultur in England auf das 14. Jahrhundert zurück. Damals unterbrachen Adelige und Landbesitzer regelmäßig ihre Jagdausflüge, um auf Decken und Tüchern inmitten der Natur zu speisen. Doch obwohl die Menschen sicherlich schon immer gerne an der frischen Luft gegessen haben, kam eine neue, englische Form des „Dinieren im Freien“ vor allem zum Ende des 19. Jahrunderts groß in Mode. Laut dem Oxford Dictionary handelte es sich dabei um ein elegant-geselliges Ereignis, bei dem alle teilnehmenden Person ihren eigenen Anteil zu dem Mahl beitrugen.

Auch bei Jane Austen wurde fleißig gepicknickt – so zum Beispiel in dem Roman Emma, in dem sich eine akristokratische Gesellschaft mit Pferden und Dienerschaft aufmachte, um sich in dem 7 Meilen entlegegenen Box Hill ihrem Vergnügen hinzugeben.

Und so bleibt es dabei: Die Briten lieben ihr Picknick und alles was dazu gehört. Picknick ist Kunst und Alltag zugleich. Während ein sonntäglicher Picknick-Ausflug einige, auch zeitaufwendigere Vorbereitungen bedeuten kann, kann das kleine Picknick nach der Schule schon mal aus einer Schale Erdbeeren und vielleicht noch einem Sandwich bestehen.

Hier ein paar Tipps und Anregungen für all jene, die Lust haben an einem dieser lauen Sommertage selbst einmal ein Picknick auf die feine englische Art zu organisieren.

Zutaten zu einem typisch britischen Picknick:

Scotch Eggs (Schottische Eier):  Hartgekochte Eier die mit Hackfleisch und Brotkrumen umhüllt, paniert und frittiert

                                                    werden.

Sandwiches:                                Coronation Chicken (Hühnchen und Rosinen in einem Dressing aus Mayonnaise,

                                                    Petersilie, Pfeffer, Möhren,Currypulver, Tomatenmark, Rotwein, Zucker, Salz und

                                                    Aprikosenpüree)

Egg and Cress (Eier und Kresse in Mayonnaise mit Pfeffer und Salz gewürzt)

Cucumber Sandwich (dünne Gurkenscheiben auf Butter oder Frischkäse mit Salz und Zitronensaft abgeschmeckt)

Quiche:                                        Quiches jeder Art sind beliebt.

Flapjacks:                                    Länglich, rechteckige Haferkekse

Cornish Pasties:                          Teigtasche gefüllt mit Rinderhack, Zwiebeln und Kartoffeln

Pork Pies:                                    Deftige, runde Küchlein, die mit Schweinfleisch, Schweinegelee und Zwiebeln in

                                                    Blätterteig gebacken werden.

Battenberg Cake:                        Ein sehr süßer, rechteckiger und in Marzipan gehüllter Biskuitkuchen mit rosa-farbenen

                                                    und weißen Quadraten.

Scones:                                       Leicht süßliches Gebäck, das besonders gerne mit Clotted Cream (Streichrahm),

                                                    ansonsten aber auch mit Marmelade oder Butter gegessen wird.

Cheese and pickle:                     Verschiedene Käsesorten – vor allem aber Cheddar - werden mit in Essig eingelegtem

                                                   Gemüse auf Crackers serviert.

Erdbeeren