Fast deutsche Weihnachten im britischen Königshaus

16.12.2015 10:20

Die meisten britischen Familien werden zu Weihnachten von dem Weihnachtsmann (Father Christmas) besucht. Dieser kommt in der Nacht vom Heiligen Abend (Christmas Eve) auf den ersten Weihnachtsfeiertag (Christmas Day) und erfreut die Kinder (und Erwachsenen) mit Weihnachtssocken (Christmas Stockings) und Geschenken. Der Heilige Abend wird dabei kaum gefeiert – einziger Programmpunkt ist die Mitternachtsmesse, die nach wie vor gut besucht wird und das Weihnachtsfest einleitet. Am ersten Weihnachtsfeiertag dürfen die Kinder nach dem Aufwachen erst ihre mit kleinen Geschenken gefüllten Stockings öffnen und später die Weihnachtsgeschenke unter dem Tannenbaum.

Nicht so im britischen Königshaus!

Dank ihrer deutschen Vorfahren wird das Weihnachtsfest bei den Windsors eher deutsch als britisch gefeiert (über den aus Deutschland eingeführten Weihnachtsbaum möchte ich dabei gar nicht erst reden).

Nachdem alle Familienmitglieder nach und nach in Sandringham – der königlichen Residenz im Osten Englands –eingetrudelt sind, werden die Geschenke, ganz nach deutscher Art, am frühen Abend des 24. Dezember geöffnet. Im Anschluss wird bei Kerzenschein diniert und erst am nächsten Morgen steht ein Kirchbesuch an.

 

Pünktlich um 15:00 Uhr (und hier wird es wieder very british), versammeln sich alle Familienmitglieder vor dem Fernseher, um Mama-Oma-Uroma-Queen-Elizabeth-II  bei ihrer Weihnachtsansprache im Fernsehen zuzuschauen. Da die Weihnachtsbotschaft der Königin bereits vorab aufgezeichnet wird, bleibt Elizabeth zwar im Hause – zieht sich aber, Gerüchten zufolge – zu diesem Anlass alleine in ein Nebenzimmer zurück.