30.6.1837: Abschaffung der Bestrafung durch den Pranger

Am 30.6.1837 wurde im Vereinigten Königreich die Bestrafung durch den Pranger offiziel mit einem Parlamentsbeschluß abgeschafft und eine Jahrhunderte alte, aus heutiger Sicht groteske, Tradition ging - zumindest offiziell - zu Ende. In Wirklichkeit wurden Gefangene der Öffentlichkeit noch mehrere Jahrzehnte später auf diese entwürdigende Weise Preis gegeben.

Wucherer und Vagabunden, Trunkenbolde, Diebe und Systemkritiker wurden der Bevölkerung im Pranger für Stunden, ja Tage, in einer hilflosen Position ausgeliefert. Die Bestraften wurden Wind und Wetter an stark frequentierten Plätzen ausgesetzt. Sie wurden bespuckt, geschlagen, beworfen und gedemütigt. Hin und wieder führte ihr Aufenthalt sogar zum Tode.

Anders war es bei einem der bekanntesten Pranger-Häftlinge: Daniel Defoe - dem Autor des späteren Bestseller-Romans Robinson Crusoe. 1703 wurde er wegen des Verfassens von aufrührererischen Schmähschriften zu je einer Stunde Pranger an drei aufeinander folgenden Tagen im Juli verurteilt. Statt Schadenfreude

und Anfeindungen brachte ihm die herbei eilende Menge jedoch Blumen und Girlanden entgegen während Defoe's vorab verfaßte "Hymne an den Pranger" von Freunden verteilt wurde.

Oben der Parlamentsbeschluß zur Abschaffung des Prangers von 1837